Mythologie

Gottheiten der Erde

Der Name PAN und PANFLÖTE entstammt der griechischen Mythologie. Nachfolgender Text stammt aus: MYTHOLOGIE DER GRIECHEN UND RÖMER von Dr. Julius Wolf:

PAN (lateinisch: FAUNUS) Pan war ein Berg- und Walddämon, der als Beschützer des Kleinviehs, der Hirten und der Jäger galt. Dargestellt wurde er als bärtiger Mann mit struppigem Haupthaar, Ziegenfüssen und Hörnern. Bei Tage durchstreifte er mit den Nymphen Berg und Tal, mittags schlief er (die Stunde des Pan), abends blies er vor seiner Grotte die Syrinx, die von ihm erfundene Hirtenflöte, die aus sieben oder neun Rohrpfeifen bestand, welche der Grösse nach nebeneinander angeordnet, durch ein Querband zusammengehalten wurden. Ihm schrieb man den plötzlichen Schrecken zu, der den Menschen bei einem unerwarteten Geräusch inmitten der Totenstille eines heissen Sommertages befällt (panischer Schrecken). Die Römer erkannten Pan in dem Fruchtbarkeitsgott Faunus, der als Schützer der Viehzucht und des Ackerbaus gedacht war.

In SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS, erschienen im Verlag Carl Ueberreuter, 
schreibt Gustav Schwab im ersten Teil von:

Metmorphosen und kleinere Sagen

Hermes setzte sich zum Wächter Argos und begann auf seiner Rohrpfeife zu spielen. Argos fragte seinen Gesellen nach dem Ursprung dieser Erfindung. „Das will ich Dir gern erzählen“, sagte Hermes, „wenn du in dieser späten Abendstunde Geduld und Aufmerksamkeit genug hast, mich anzuhören. In den Schneegebirgen Arkadiens wohnte eine berühmte Hamadryade (Baumnymphe), mit Namen Syrinx. Die Waldgötter und Satyrn, von ihrer Schönheit bezaubert, verfolgten sie schon lange mit ihrer Werbung, aber immer wusste sie ihnen zu entschlüpfen, denn sie scheute das Joch der Vermählung und wollte, umgürtet und Jagd liebend wie Artemis, gleich dieser unvermählt bleiben. Endlich sah auch der mächtige Gott Pan auf seinen Streifzügen durch jene Wälder die Nymphe, näherte sich ihr und warb im stolzem Bewusstsein seiner Hoheit stürmisch um ihre Hand.

Aber die Nymphe verschmähte ihn und flüchtete vor ihm durch unwegsame Steppen, bis sie zuletzt an das träge Wasser des versandeten Flusses Ladon kam, dessen Wellen doch noch tief genug waren, der Jungfrau den Übertritt zu verwehren. Hier beschwor sie ihre Schutzgöttin Artemis, sich ihrer zu erbarmen und sie zu verwandeln, ehe sie in die Hand des Gottes fiele. In- des kam der Gott heran geflogen und umfasste die am Ufer zögernde Nymphe; aber wie staunte er, als er plötzlich nur ein Schilfrohr in den Armen hielt; seine lauten Seufzer zogen vervielfältigt durch das Rohr und wiederholten sich mit tiefem, klagenden Gesäusel.

Der Zauber dieses Wohllautes tröstete den getäuschten Gott. ‚Wohl denn, verwandelte Nymphe‘, rief er mit schmerzlicher Freude, ‚auch so soll unsere Verbindung unauflöslich sein!‘ Und nun schnitt er sich von dem geliebten Schilf verschieden lange Rohre, verband sie mit Wachs untereinander und nannte die lieblich tönende Flöte nach dem Namen der holden Hamadryade, und seitdem heisst dieses Hirtenistrument Syrinx.“